Reise blog von Travellerspoint

Wir sind wieder auf Tour

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Es hat lange gedauert, aber wir sind den Schritt noch einmal gegangen. Dieses Mal reisen wir nicht mit dem Rucksack. Der ist auch dabei, aber vorerst im Auto untergebracht. Mit einem Allrad Pickup mit einer Wohnkabine soll es von Deutschland in die Mongolei gehen. Wir werden immer mal wieder von unterwegs ein paar Impressionen zeigen, hauptsächlich Bild-orientiert, viel zu gucken, wenig zu lesen.

Natürlich freuen wir uns, wenn ihr reinguckt, mitlest, kommentiert:
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Eingestellt von Daggi.Oli 04:14 Tagged overland silk_route 4x4_travel Kommentare (0)

Hongkong – letzter Stopp vor der Wirklichkeit

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Wenn man sich entschließt, aus gesundheitlichen Gründen eine Weltreise zu beenden, dann ist Hongkong ein würdiger Abschluss, der eine ganze Menge zu bieten hat. Und wir entdecken sogar einen Vorteil daran, dass es unser letzter Stopp sein sollte. Wir können endlich wieder hemmungslos shoppen, ohne uns Sorgen um die Größe unseres Gepäcks machen zu müssen. Wie man sieht, gibt es hierzu mehr als genug Möglichkeiten.
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Bei unserer Ankunft ist noch alles offen und die Weiterflüge sind komplett storniert. Wir warten zunächst ein paar Tage, um zu sehen, was Olis Schwindelgefühle machen. Die Zeit am Strand auf Borneo hat zwar ein wenig geholfen, aber leider ist Oli noch lange nicht in normaler Verfassung. Während der ersten Tage in Hongkong spielen wir dennoch mit dem Gedanken, nach Neapel zu fliegen, um dort die Reise in aller Ruhe zu beenden. Das würde sich weniger nach Abbruch anfühlen. Manchmal scheint dies durchaus realistisch. Es gibt Phasen, in denen es aussieht, als sei Oli genesen. Sie werden jedoch immer wieder von Schwindelanfällen abgelöst, die eine Fortführung der Reise unsinnig erscheinen lassen.

Und so buchen wir mit äußerst schwerem Herzen einen Rückflug nach München, wo wir am 18. April landen werden. Es fällt sehr schwer, diese Entscheidung zu tragen. Zunächst der Verzicht auf Nepal und jetzt einen Monat früher nach Hause als geplant. Irgendwie sind wir emotional noch nicht bereit. Aber vielleicht ist man das ja nie.
Wir sollten uns jedenfalls vor Augen halten, dass wir über ein Jahr eine fantastische Reise verwirklichen konnten und davon eine unglaubliche Vielzahl von Eindrücken mit nach Hause nehmen werden.

Und deshalb ist jetzt Schluss mit der Sentimentalität und wir stürzen uns ins Gewühl von Hongkong. Ein Highlight, das zu jedem Aufenthalt gehört ist der Blick vom Peak, der auf Hong Kong Island liegt. Leider werden die Tage, an denen Hongkong ohne Smog zu sehen ist immer seltener. Während unseres Aufenthalts ist die Luft kein einziges Mal klar. Trotzdem ist das Erlebnis grandios.
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Von der gegenüberliegenden Seite gibt es jeden Abend um 20 Uhr ein Lichtspektakel zu bestaunen, dass die vielen Hochhäuser noch imposanter wirken lässt.
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Aber Hongkong hat viele Gesichter. Auf der Insel gibt es noch viel Natur und Strände, alte Tempel, historische Straßenbahnen und sogar Menschen, die in einer Finanzmetropole den Anschein erwecken, als hätten sie alle Zeit der Welt.
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Nur eine Bootsstunde entfernt liegt Macao, das einen ähnlichen Status besitzt wie Hongkong. Die ehemalige portugiesische Kolonie wurde 1999 als Sonderverwaltungszone in die Volksrepublik China integriert. Im Wesentlichen gibt es dort zwei Dinge zu bestaunen, die koloniale Altstadt und die Kasinos.
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Glücksspiel ist erlaubt und so entwickelt sich Macao immer mehr zu einem Las Vegas des Ostens, wie es auch genannt wird. Um unserem Aufenthalt noch einen krönenden Abschluss zu verpassen, leisten wir uns einen Besuch im Cirque du Soleil im Venitian Casino. Ein überwältigendes visuelles Schauspiel.
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Nach dem Zirkusbesuch verzocken wir umgerechnet einen Euro im Kasino. Oder, um genauer zu sein, wir verlieren zwei Euro am ersten Automaten, weil wir den Mindesteinsatz an der Maschine übersehen, vervierfachen dann einen Euro am zweiten Automaten und verspielen davon wieder die Hälfte. Schade, wir hätten uns gerne die Reise finanziert.

Unseren letzten Tag verbringt Daggi mit Fannie, einer Hongkong Chinesin, die uns über Couchsurfing kontaktiert hatte. Oli ist so blöd, sich auf dem Weg zum Treffpunkt an einer übersehenen Stufe das Sprunggelenk so zu verstauchen, dass vermutlich die Bänder gezerrt sind und er nicht mehr laufen kann und wieder zurück in die Unterkunft muss. Irgendwie scheint gerade etwas faul zu sein.

Heute geht es nun also zurück. Und wie geht es weiter? Die Reise ist beendet, das Abenteuer noch nicht. Wohnungs- und Arbeitssuche stehen an, der Alltag will wieder gemeistert sein. Ist das Zurückkommen nicht wesentlich schwieriger als das Wegfahren? Vermutlich ja.

Auch das ist Teil der großen Reise. Bleibt mit dabei. Dies wird nicht der letzte Blogeintrag gewesen sein.

Eingestellt von Daggi.Oli 09:56 Archiviert in Hong-Kong Tagged macau hongkong round_the_world macao Kommentare (7)

Trockentauchen

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Wo waren wir? Ach ja, beim Ende unserer weiteren Pläne, hier:
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Weil es mir einfach nicht besser gehen möchte, entschließe ich mich, nicht mit zum Tauchparadies zu fahren, sondern zurück nach Kota Kinabalu. Vorher nehme ich noch Kontakt mit meiner Krankenversicherung und meiner Tauchschule auf. Die Versicherung, der dänische Konzern ihi Bupa (abgeschlossen erst eine Woche zuvor über World Nomads, einem Spezialisten für Langzeitreisekrankenversicherungen), reagiert sofort. Nicht nur, dass die Behandlung von Tauchunfällen abgedeckt ist, sie organisieren sogar einen Tag später, ein Sonntag, ein Telefongespräch mit einem dänischen Arzt, einem Tauchspezialisten. Nachdem er sich die Symptome beschreiben lässt, diagnostiziert er DCS.

Ähnlich hilfreich ist der Betreiber der Tauchschule. Ihm gelingt es, Kontakt zu einer Ärztin aufzunehmen, die in einer Navy Station arbeitet, die eine halbe Stunde nördlich von Kota Kinabalu liegt. Dort gibt es eine Dekompressionskammer, falls es wirklich DCS sein sollte.

Wie mit der Ärztin verabredet, stehen wir am Montag Morgen am Eingang des Stützpunkts, um von den Sicherheitsbeamten zu hören, wir könnten auf gar keinen Fall das Gelände betreten. Wir müssten eine Sicherheitsklärung vorweisen. Die gäbe es in Kuala Lumpur und benötige in etwa zwei Wochen Zeit. Es endet damit, dass die Ärztin einen Krankenwagen an den Eingang schickt, der mich an den Wachen vorbei zum Krankenhaus fährt. Nach kurzer Untersuchung der Ohren, des Blutdrucks und des Blutsauerstoffs bestätigt sie die Diagnose. Etwas irritierend ist allerdings, dass der dänische Arzt am Telefon noch etwas von Röntgenaufnahmen und weiteren Tests gesagt hatte, um die Diagnose zu bestätigen. Nichts davon benötigt die Frau Doktor hier und meint, ich müsse für zwei Stunden und 15 Minuten in die Dekompressionskammer, allerdings nicht heute. Zunächst müsse noch der reine Sauerstoff für die Kammer organisiert werden. Was prompt an meinen Tauchschulbetreiber delegiert wird.

Und dann stellt sich noch das Problem, wie wir am kommenden Morgen in die Basis reinkommen sollen. Die Dekompressionskammer unbemerkt zu betreiben trauen sie sich offenbar nicht zu. Nach langem Hin und Her muss ich wieder ins öffentliche Krankenhaus, um eine Überweisung zu erhalten. Dort wurde zum Glück schon telefonisch Bescheid gegeben und es geht alles relativ glatt. Nach zwei Stunden Wartezeit werde ich in einen nicht klimatisierten Krankenwagen gesetzt, in dem vor lauter Hitze jeder Notfall sicher in kürzester Zeit keiner mehr wäre und wieder zum Navy Stützpunkt gefahren. Weitere zwei Stunden später ist die Kammer betriebsbereit und ich darf hinein.
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Falls etwas schief gehen sollte, sitzt neben mir ein Assistent, der kein Wort Englisch spricht. Die Luft pfeift in den klaustrophobisch engen Raum, der Druck auf den Ohren wächst. Auf 18 Meter Tiefe werde ich wieder hinuntergebracht, atme die meiste Zeit reinen Sauerstoff und innerhalb von zwei Stunden und 15 Minuten langsam an die Oberfläche geholt. So verflüssigen sich die Gase im Gewebe wieder und werden anschließend hoffentlich an die Umwelt abgegeben. In kürzester Zeit wird es heiß. Die Decke ist feucht von unseren Ausdünstungen. Um es wenigstens jetzt kurz zu machen, die zwei Stunden fühlen sich an wie fünf.

Als ich die Kammer verlasse, ist das Schwindelgefühl schlimmer als zuvor. Ich kann mich kaum auf den Beinen halten. Beim Test, beide Füße auf Stoß voreinander zu stellen, die Arme über der Brust zu verschränken und mit geschlossenen Augen eine Minute zu stehen, versage ich völlig. Das gesamte medizinische Personal reagiert überrascht. Die Sitzung hätte sofortige Wirkung zeigen sollen. Vielleicht weil die Behandlung erst so spät erfolgte? Nach zwölf Tagen anstatt Stunden, was eigentlich angebracht wäre. Keiner ist sich sicher.

Fest steht, ich muss nochmals rein. Beim zweiten Mal, einen Tag später, ist wenigstens der Assistent so, wie man ihn sich wünscht. Ein drahtiger Navytaucher, der die extremsten Geschichten unter Wasser macht, englisch spricht und unbedingt mit mir tauchen gehen möchte, wenn es mir wieder besser geht.

Diesmal scheint es geholfen zu haben. Kurz nach der Behandlung fühle ich mich so gut wie lange nicht mehr und bestehe den Schwindeltest. Das Personal freut sich riesig und jeder möchte mit mir und der Kammer Fotos machen, zudem, wo ich der allererste Patient war, der in ihr behandelt wurde.

Da sie nicht darauf eingerichtet sind, zivile Personen zu behandeln, wissen sie auch nicht so genau, was für eine Summe sie in Rechnung stellen sollen. Und davon hat eh nur die Navy etwas, nicht aber das Personal. Also löst man das Problem pragmatisch malaysisch mit dem Tauchschulinhaber. Der arme Kerl darf nun 20 Personen mit auf einen kostenloses Schnorcheltrip nehmen und weiteren zehn einen Open Water Tauchkurs für den halben Preis geben. Ich habe geredet wie ein Wasserfall, um eine Rechnung zu erhalten – nichts zu machen, keine Chance.

Am Abend im Bett ist wieder ein leichter Schwindel zu spüren. Auf Nachfrage meint die Ärztin jedoch, dass die Symptome innerhalb einer Woche verschwinden sollten. Dies wird auch vom dänischen Arzt per Email bestätigt, wenn er sich auch wundert, dass außer bei meinem ersten Besuch nie mehr Blutdruck, Puls und Sauerstoff überprüft wurden. Einen Tag später fühle ich mich immer noch deutlich besser, doch dann kommt leider ein Rückschlag und der Schwindel ist so stark wie zuvor.

Die Ärztin der Navy Station bestätigt erneut, dass die DCS keine Gefahr mehr für mich darstellt. Durch die beiden Sitzungen in der Kammer ist alles raus. Nach einer Woche Flugverbot, kann ich also die Weiterreise antreten. Den Flug nach Hongkong verschieben wir entsprechend auf den siebten April, die Flüge nach Nepal und anschließend nach Deutschland müssen wir wegen großen Höhe des Landes auf 4000 bis 5000 Metern stornieren. Die letzten fünf Nächte auf Borneo verbringen wir eine Stunde nördlich von Kota Kinabalu bei Kota Belud am Strand mit Nichtstun und hoffentlich Gesundschlafen.

Eingestellt von Daggi.Oli 09:47 Archiviert in Malaysia Tagged malaysia borneo kota_kinabalu round_the_world tauchen dcs Kommentare (2)

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