Daggi unter Haien – die Riffe von Sipadan
26.03.2011 - 30.03.2011
30 °C
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Die Reiseroute
auf Daggi.Oli's Reise-Karte.
Nachdem wir nun 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und das über 54 Wochen lang die Zeit zusammen verbracht haben, ist es zugegebenermaßen ein seltsames Gefühl, Oli im Bus wegfahren zu sehen, insbesondere da wir nicht wissen, was mit ihm los ist. Immerhin vermute ich ihn bei dem Betreiber der Tauchschule in guten Händen. Für mich geht es in die entgegengesetzte Richtung nach Süden weiter.
Pulau Sipadan ist eine Insel vulkanischen Ursprungs und ragt in Form einer schlanken Felsnadel aus 600 Metern Tiefen hervor. Die Kuppe ist mit Korallen überzogen, fällt teils steil, teils flach und manchmal mit Überhängen ab. Sie bietet allein 3.000 Fischarten einen Lebensraum und gehört somit zu den besten Tauchgründen der Welt.
Um die Unterwasserwelt zu bewahren siedelte der Staat 2004 die Bevölkerung und Urlaubsressorts auf die nahe gelegene Insel Mabul um und begrenzte die Besucherzahl auf 120 pro Tag. Zum Verdruss einiger Taucher werden die Schnorchler mit eingerechnet. Insgesamt kämpfen zwölf Anbieter um die Gunst der Besucher. Oli und ich hatten uns bereits in Kota Kinabalu ein paar ausgesucht und fast schon gebucht. Glücklicherweise war Sonntag und wir mussten noch einen Tag warten. Die Favoriten waren ein idyllisch gelegenes Ressort von Borneo Divers oder eine alte umgerüstete Ölplattform mit Lagerfeuerromantik, welche von Seaventures betrieben wird.
Nach Olis Tauchverbot durch die Ärzte stand ich zum Glück nicht alleine da. Eine Schwedin aus unserem Hostel hatte uns bereits vorher angesprochen, ob wir nicht zusammen Tauchen gehen wollen. Elin hatte nur einen Tag später als Oli den Tauchkurs bei der gleichen Schule angefangen. Letztendlich entschieden wir uns für ein Homestay auf Mabul. Zum einen, da die Kosten für Oli als Schnorchler am geringsten gewesen wären und zum anderen konnte uns dieser Anbieter auch an den An- und Abreisetagen drei Tauchgänge anbieten und ein zweites Permit für Sipadan garantieren. Seahorse Sipadan Scuba existiert erst seit sieben Monaten und wurde uns von Bea empfohlen, mit der wir gemeinsam die Pinnacles im Mulu Nationalpark bestiegen hatten.
Der Homestay ist für Elin und mich die richtige Wahl. Wir fühlen uns sehr wohl, werden reichlich bekocht und genießen die ruhige Urlaubsatmosphäre in dem Fischerdorf. Kinder dominieren das Bild. Die Eltern kommen meist von den Philippinen, aus Indonesien oder sind Zigeuner, die hier ihren Anker werfen. Trotz des existierenden Müllproblems verliert die Insel nicht an Charme und gewinnt durch die Gegensätze eher an Reiz.
Die Highlights der Unterwasserwelt der Inseln Mabul und Kapalai sind für mich die unzähligen großen, über 100-jährigen Karettschildkröten und ein Fischschwarm in den wir eintauchen. Ohne die Geduld und das geschulte Auge unseres Divemasters hätten wir die meisten der seltsamen Kreaturen nicht entdeckt. Da wir nur zu weit sind können wir die Tarnkünstler in aller Ruhe bestaunen: Krokodilfisch, Steinfisch und ein Froschfisch haben es mir besonders angetan.
Sipadan hingegen trumpft mit der Menge an Fischen auf. Unzählige bevölkern die farbenfrohen Korallen und auf den sandigen Stellen ruhen sich harmlose Haie aus, während andere unter uns ihre Kreise ziehen. Hier hält unser Divemaster nicht nach den kleinen sondern nur nach den großen Fischen Ausschau. Leider ist momentan noch keine Saison für die Mantarochen. Aber wir werden entschädigt und der letzte Tauchgang verabschiedet sich mit einem atemberaubenden Schwarm Barrakudas.
Am Abfahrtstag kümmert sich der Besitzer des Homestays noch bis zur Abfahrt des Nachtbusses um mich. Bei seiner Familie sorgt er für Aufsehen, als er mich zum Kaffee einlädt. Sein Vater begrüßt mich mit Handschlag und den Worten „no english“ - ich antworte „no malay“. Wir verstehen uns prächtig. Selbstverständlich werde ich noch mit einem Abendessen versorgt, bevor es für mich zum Nachtbus und zurück zu Oli nach Kota Kinabalu geht. Als erster ausländischer Besuch im Haus darf ich nicht ohne ein Gruppenfoto gehen, das Volleyballspiel muss ich leider ausschlagen.
Eingestellt von Daggi.Oli 11:33 Archiviert in Malaysia Tagged malaysia borneo sipadan round_the_world tauchen
oh mann, gute Besserung! lg sebastian
von sebastian