Ein Zuhause in Bogotá
03.07.2010 - 09.07.2010
15 °C
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Die Reiseroute
auf Daggi.Oli's Reise-Karte.
Noch am Tag der Besichtigung der Salzkathedrale fahren wir in die Hauptstadt weiter. Die Fahrt dauert nur rund eine Stunde an den Stadtrand und weitere 40 Minuten in das historische Zentrum Candelaria. Dort haben wir uns ins Hostel Posada del Sol eingemietet, das von einem Koreaner geführt wird. Wir sind die einzigen Nicht-Asiaten im Hostel. Alle anderen Gäste stammen aus Korea, reisen in riesigen Gruppen und kochen gefühlt ab nachmittags bis spät nachts.
Bogotá hat diverse Superlative zu bieten: Dritthöchste Stadt Lateinamerikas mit 2650 Meter Höhe und achtgrößte Stadt Lateinamerikas mit 8,5 Millionen Einwohnern. Leider werden auch hier unsere Vorurteile gegenüber Großstädten dieses Kontinents gestärkt. Die Altstadt ist zwar wegen der vielen kolonialen Gebäude sehenswert und es gibt diverse beeindruckende Museen, aber richtig wohlfühlen kann man sich wegen des Verkehrs, der Armut und der Kriminalität nicht.
Wir absolvieren also das Pflichtprogramm der Touristen und fahren am Tag nach unserer Ankunft mit der Zahnradbahn (hier fahren zwei Bahnen, zurück also mit der Seilbahn) auf den Hausberg Monserrate, dessen Gipfel etwa 500 Meter über Bogotá liegt und wir, wie schon in Medellin und Quito, einen schönen Blick auf die Stadt genießen können.
Das Goldmuseum von Bogotá bietet die größte und kostbarste Sammlung im ganzen Land. Der Sponsor der Goldmuseen, die Banco de la República, besitzt insgesamt etwa 35.000 Ausstellungsstücke, von denen die meisten im Museum in Bogota zu besichtigen sind. Der kleinere Teil ist auf andere Goldmuseen, zum Beispiel in Cartagena und Santa Marta, verteilt. Es ist enorm beeindruckend, wie filigran viele der Arbeiten sind.
Ein weiteres empfehlenswertes Museum zeigt hauptsächlich Gemälde und Skulpturen des 1932 in Medellin geborenen Künstlers Fernando Botero, aber auch vereinzelte Werke von Picasso, Miró, Dalí und Monet. Bereits in Medellin stößt man bei der Stadtbesichtigung auf die moppeligen Skulpuren Boteros, die viele Plätze der Stadt verzieren. Im Museum in Bogotá sehen wir nun auch seine Gemälde, hauptsächlich von moppeligen Pferden, Männern, Frauen und Fruchtschalen. Am besten gefallen uns weiterhin seine Skulpturen.
Wobei auch Dalí seine Reize hat.
Nach drei Tagen Aufenthalt im Hostel gelingt es uns zum zweiten Mal während unserer Südamerikareise ein Bett bei einem Einheimischen über Couchsurfing zu organisieren. Wir dürfen drei Nächte bei Mauricio übernachten, was sich nach fast vier Monaten in Hostels tatsächlich wie ein Zuhause anfühlt. Eine warme, saubere Wohnung mit zuverlässig warmem Wasser an allen Hähnen, gemütlicher Einrichtung und einer Küche, die so ausgestattet ist, dass sie auch zum Kochen benutzt werden kann, stellt zum jetzigen Zeitpunkt unserer Reise schon ein wenig Luxus dar. Neben Mauricio wohnt auch Paul in der Wohnung, ein US-amerikanischer Koreaner, der wie wir über Couchsurfing bei Mauricio gelandet war, nun aber für längere Zeit bleibt. Wir verstehen uns mit beiden sehr gut und den Abend, an dem wir Gulasch kochen genießen wir nicht nur wegen der uns vertrauten Küche.
So tut es uns ein wenig leid, als wir am 9.7.2010, nach rund sieben Wochen in Kolumbien, dieses fantastische Land verlassen und in die peruanische Hauptstadt Lima fliegen. Wie von so vielen anderen, die Kolumbien bereist haben, lautet auch unser Fazit: Wir möchten wiederkommen!
Eingestellt von Daggi.Oli 18:32 Archiviert in Kolumbien Tagged bogota round_the_world botero goldmuseum monerrate