Reise blog von Travellerspoint

Katz- und Mausspiel in Katherine

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Leider bleibt es nicht bei dem einen Mal im Kakadu Nationalpark. Nachdem es damit angefangen hat, entschließt sich unser Auto, uns ab sofort jeden Morgen Probleme zu bescheren. Das Bild bleibt das gleiche, Starten ist kein Thema, aber kurz gefahren, Fuß vom Gas und der Motor geht aus. Es scheint sogar schlimmer zu werden. Bis zu drei Mal hintereinander wiederholt sich das Spielchen.

Also fahren wir ohne weitere Umwege in die nächste größere Stadt, Katherine, wo wir uns professionelle Hilfe erhoffen. Die Hotline unserer Verleihfirma schickt uns in eine Vertragswerkstatt. Die Empfangsdame dort hat alles, was die Zunft der Automechaniker weltweit eint. Eine brummige, nicht nur latent unfreundliche Art, die mit jedem Wort zu sagen scheint „du brauchst uns, nicht wir dich, also sei froh, dass wir uns überhaupt dein Auto ansehen“. Der Mechaniker vermutet ein Problem mit dem Benzinfilter und verkündet uns zweieinhalb Stunden später, er habe etwas anderes gefunden und hält uns vier zündkerzenähnliche Teile entgegen und meint, die habe er getauscht, keines davon hätte mehr funktioniert.

Wir freuen uns, gehen einkaufen und grillen unser Abendessen an einer Barbecue Area. Diese kostenlosen, mit Gas betriebenen Grillstationen finden sich in fast jeder Stadt Australiens. Oft sind es beliebte Treffpunkte für Traveller, die mit dem eigenen Auto durchs Land fahren und versuchen, sich das Geld für Caravan-Parks zu sparen. Leider ist das Kampieren dort grundsätzlich verboten, was auch von Rangern kontrolliert wird. Übernachtet werden darf nur an ausgewiesenen Plätzen, die es in der Nähe von Städten nicht gibt, da die Caravan-Park-Betreiber auch gerne Geld verdienen möchten. Wird man einmal beim unerlaubten Campen erwischt, gibt es üblicherweise eine Verwarnung, ein zweites Mal kostet Geld. Also verteilen sich nach Einbruch der Dunkelheit alle Camperbusse irgendwo in der Stadt oder vor den Stadtgrenzen, um es den Rangern schwieriger zu machen, sie zu erwischen. Früh am nächsten Morgen versammeln sich häufig genau die gleichen Autos wieder an der Barbecue Area, die sie am Vorabend verlassen haben, weil es dort oft auch sanitäre Anlagen gibt, manchmal sogar mit Duschen.

So verbringen wir unsere erste Nacht in Katherine in einem Industriegebiet nahe der Werkstatt, in der wir unser Auto hatten, was aber keine so gute Idee war, denn in Industriegebieten fangen die Leute früh an zu arbeiten. Ein paar seltsame Blicke fangen wir uns schon ein, als wir um sieben Uhr morgens ein wenig überhastet wegfahren. Leider haben wir ja auch nicht gerade das unauffälligste Gefährt. Der Rest des Tages vergeht unspektakulär, bis am Abend, als wir uns gerade auf die Suche nach einem neuen Platz machen wollen, kurz nach dem Losfahren wieder der Motor abstirbt.

Also begeben wir uns am nächsten Morgen sofort wieder in die Werkstatt. Die sucht und analysiert und entscheidet schließlich, die Benzinpumpe zu tauschen, obwohl sie eigentlich gut aussieht. Sollte das Problem weiterhin auftreten, was sie eigentlich glauben, da sie nichts finden konnten, bliebe als Ursache eigentlich nur die Dieselpumpe und die zu tauschen würde uns eine Woche kosten, was wir natürlich nicht wollen. Abhilfe schaffe aber einfach das Auto vor dem Losfahren fünf Minuten laufen zu lassen. Na gut, damit können wir leben. Mit dem Gedanken, jetzt könne nichts mehr passieren, gehen wir wieder auf die Straße und verlassen Katherine noch am gleichen Tag.

Eingestellt von Daggi.Oli 11:33 Archiviert in Australien Tagged katherine round_the_world

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