Reise blog von Travellerspoint

Barbecue zu Weihnachten

Swan Valley, Fremantle und Perth

sunny 35 °C
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Der Countdown läuft. Noch einen Tag gilt es zu füllen bis zur Abgabe des Autos. Und wie besser ließe sich der verbringen als mit weiteren Weinproben? Diesmal im ältesten Anbaugebiet Westaustraliens, im Swan Valley östlich von Perth. Auf einer Strecke von 30 Kilometern finden sich am Swan River rund 40 Weingüter. Zum Glück versteht die Dame der Touristeninformation von Guildford ihr Geschäft außerordentlich gut, fragt zunächst nach unseren Vorlieben und empfiehlt entsprechend eine Reihe von Gütern zur Probe.

Daggi übernimmt das Steuer, Oli das Kosten. Der erste Halt gilt einem der größten Produzenten im Gebiet, Sandalford. Hier wird eine kleine Gebühr von 2,50 Dollar berechnet, allerdings erhält man im Gegenzug auch 13 Weine. Wie schon zuvor bei Margaret River sind Qualität und Preise der Weine sehr hoch. Im jungen Gut Upper Reach wird Oli nochmals schwach und ersteht eine Flasche, während Daggi bei Houghton den ersten Wein ihres Lebens kauft, eine Verdelho Spätlese.

Nach insgesamt vier Weingütern und zwei Schokoladenfabriken geht es uns am späten Nachmittag hervorragend. Um am nächsten Morgen mehr Zeit zu haben, das Auto auszuräumen, möchten wir die Nacht etwas näher bei Perth verbringen. Weil wir uns dort für die kommenden Tage eine Unterkunft reserviert haben, steuern wir Fremantle an, essen Fish & Chips am Hafen und suchen dann einen Platz, wo wir das Auto möglichst unauffällig abstellen können. Nach längerer Suche entscheiden wir uns für ein Wohnviertel, wo wir diskret unter einem Baum parken. Die Nacht verläuft ungestört, doch um sechs Uhr morgens beginnt jemand an die Fensterscheiben zu klopfen. Alle Vorhänge sind zugezogen, wir sind also nur schwierig oder gar nicht zu sehen und entscheiden, den Lärm zu ignorieren. Unser Gegner ist zäh. Volle zehn Minuten klopft er immer wieder. Schon seltsam, was in manchen Leuten vorgeht. Ein Frühstück wird er uns wohl nicht anbieten wollen. Am Ende gewinnen wir den Kampf und er verzieht sich. Leider hat er einen Teilsieg davon getragen. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. So diskret wie möglich klettern wir auf die vorderen Sitze und fahren auf einen Parkplatz in der Nähe unseres Hostels.

Das frühe Aufstehen hat nun doch noch sein Gutes. Es bleibt üppig Zeit, um das Auto auszumisten und grob zu säubern. Es ist enorm, was sich in nur zwei Monaten alles ansammelt. Nachdem die Rucksäcke und diverse Taschen gepackt sind, beziehen wir unser Zimmer und fahren nach Perth, um das Auto abzugeben. Im Büro erfahren wir, das wir noch immer bei nur vier Tagen Erstattung sind, aber angeblich wären die Angestellten auf unserer Seite. Das Problem sei nur noch John, der ganz große Chef, der alle Vorgänge innerhalb der Firma über seinen Schreibtisch laufen lässt. Irgendwie kommt uns das bekannt vor und erinnert an vergangene Arbeitgeber. Wir bleiben weiter dran.

Nachdem wir nun zum ersten Mal seit neun Wochen autolos sind, fahren wir mit dem Zug zurück nach Fremantle. Den Rest des Tages verbringen wir im Hostel, wo wir uns sehr wohl fühlen. Es sind eher Leute dort, die für längere Zeit eine Unterkunft benötigen. Die typische Backpacker & Party Crowd findet sich in anderen Unterkünften, die etwas zentraler liegen.

Der 24. Dezember beginnt mit einem Frühstück mit vielen Lebensmitteln, die Kühlung benötigen, Butter, Käse, Wurst, alles Dinge, auf die wir in der letzten Zeit verzichten mussten. Dank großzügiger Geschenke unserer Eltern gönnen wir uns am Abend ein Essen in einem hübschen Restaurant und genießen, zurück in der Unterkunft, jeder seine Flasche Wein, die wir für diesen Anlass erstanden hatten. Via Skype feiern wir am späten Abend doch noch Weihnachten mit den Familien daheim. Und so wird unser erstes Weihnachten fern von zuhause auch ein sehr schöner Abend, den wir sehr genossen haben.

Am ersten Weihnachtsfeiertag ist Fremantle wir ausgestorben. Normalerweise ist die Stadt sehr lebendig, es leben viele Künstler und Musiker hier. Die Lage am Meer und die Nähe zu den Wäldern, gepaart mit schöner Architektur machen Freo zu einem sehr lebenswerten Platz und für uns zur schönsten Stadt, die wir in Australien sehen.
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Perth, das wir uns am kommenden Tag ansehen, weist deutliche Züge von Großstadtarchitektur auf, bewahrt aber durch den Gegensatz von neu und alt seinen Charme. Es gilt als die entlegenste Hauptstadt der Welt, was wir aus nördlicher Richtung kommend, nur bestätigen können.
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Am Abend des 25.12. feiern wir gemeinsam mit den Hostelbewohnern ein weiteres Mal Weihnachten. Ganz klassisch australisch mit einem Barbecue. Die folgenden drei Tage bis zu unserem Abflug nach Sydney verbringen wir teils durch Fremantle bummelnd, teils lesend oder schreibend. Es tut gut, sich mal nicht zu bewegen.

Eingestellt von Daggi.Oli 15:26 Archiviert in Australien Tagged perth australien swan_valley fremantle round_the_world wein

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Kommentare

Klingt auf jeden Fall mal nach einer anderen Situation als hier in Deutschland. Aber mit unserem Schneechaos wollte man auch sicherlich tauschen. Da waren wir quasi auch alle ohne Auto, zumindest konnte man es nicht nutzen ;). Aber Barbecues passen finde ich auch gar nicht schlecht zu Weihnachten, bei uns ist es eben noch ein bisschen kalt dafür, aber damit habt ihr ja nun wirklich keine Probleme. Und gesellig wird ja auch gewesen sein. Also macht es gut und ich freu mich wieder ein paar nette Anekdoten zu hören.

Anm. d. Red.: Sorry, keine Produktlinks, die wurden entfernt.

von Maximilian

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