Kulinarisches aus Melaka
09.01.2011 - 14.01.2011
28 °C
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Die Reiseroute
auf Daggi.Oli's Reise-Karte.
Eher aus Verlegenheit landen wir in Melaka. Eigentlich hatten wir nach einem ruhigen Plätzchen am Strand in der Nähe von Singapur gesucht, waren aber nicht fündig geworden. Insbesondere da an der für ihre schönen Strände berühmten Ostküste gerade Regenzeit herrscht.
Und was das bedeutet, können wir ansatzweise in Melaka an der Westküste erahnen, wo zuverlässig jeden Nachmittag für einige Stunden riesige Wassermassen auf uns niederprasseln. Im Osten und auf Borneo ist es genauso nur durchgängig.
Da wir sowieso nicht viel unternehmen möchten, stört uns der Regen nicht. Kaffeetrinken und Blogschreiben können wir auch überdacht und finden mit dem Voyage Café mitten im historischen Zentrum einen sehr angenehmen Ort dafür.
Der 2008 zum Weltkulturerbe ernannte historische Kern wird hauptsächlich von Chinesen bewohnt, aber prinzipiell lebt in Malaysia ein ähnliches Völkergemisch wie in Singapur. Für das Essen bedeutet das einige Komplikationen. Alle Hindus essen kein Rind, manche ernähren sich vollständig vegetarisch, während die Moslems kein Schweinefleisch zu sich nehmen und ihr Essen nach strengen Halalvorschriften zubereiten. Alkohol ist im mehrheitlich muslimischen Malaysia demzufolge sehr teuer. Nur die Chinesen haben eher den Ruf alles zu essen. Für uns ist diese Vielfalt eine Bereicherung und wir gehen jeden Tag auf neue kulinarische Abenteuer.
Indisch:
Chinesisches Steamboat (eine Art Fondue):
Oder malaysisches Cendol (eine Nachspeise aus zerstoßenem Eis, Kokosmilch, Geleewürmern, Mais, süßen roten Bohnen und grüner Lebensmittelfarbe):
Ja, es schmeckt so wie Daggi guckt!
Die Zeit im Café gibt uns ausreichend Gelegenheit für die weitere Reiseplanung. Den Flug am 16. Januar von Singapur nach Kuching auf Borneo werden wir wohl verfallen lassen. Der Dauerregen macht dieses Ziel gerade recht unattraktiv. Warum also nicht Malaysia ansehen und in ein paar Wochen von Kuala Lumpur aus nach Birma fliegen? Wir recherchieren die Flüge und Visabestimmungen und einigen uns schließlich auf diesen Plan. Als erstes müssen wir nach Kuala Lumpur, um das Visum für Birma zu beantragen.
Am Abend vor unserer Abreise fragt uns ein Mitarbeiter des Cafés, ob wir nach seiner Schicht um 23 Uhr mit in die Hot Springs kommen möchten. Es gibt, so sagt er, eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt, heiße Quellen, die er mit ein paar Freunden besuchen möchte. Wir sagen zu und füllen, als wir um halb zwölf Uhr nachts abfahren mit einem weiteren deutschen Pärchen und vielen malaiischen Freunden insgesamt drei Autos. Die Fahrt dauert eher 45 Minuten, was aber nicht schlimm ist, die Quellen haben 24 Stunden geöffnet. Offenbar gehen Malaien gerne Freitag nachts baden, denn trotz der späten Stunde sind alle Becken gefüllt. Wo bei uns sicherlich Bademeister für die Einhaltung der Vorschrift nicht vom Beckenrand zu springen sorgen würden, ist hier die größte Freude aller, sich gegenseitig so heftig und so oft wie nur möglich nass zu spritzen oder unter Wasser zu tauchen. Alternativ wird auch mal ein Eimer Wasser aus dem heißesten Becken nebenan über den Freunden entleert.
Nach dem Bad sind unsere malaiischen Begleiter hungrig. Wir schließen uns aber nicht mehr an sondern fallen um drei Uhr nachts ins Bett. Zum Glück ist die Fahrt nach Kuala Lumpur am nächsten Tag nicht lang. Wir schlafen zwar nicht aus, können aber in Ruhe frühstücken, bevor wir uns auf den Weg zum Busbahnhof machen.
Eingestellt von Daggi.Oli 08:57 Archiviert in Malaysia Tagged malaysia essen melaka round_the_world