Reise blog von Travellerspoint

Abschied nach Myanmar (Birma)

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Der Name des Landes sorgt häufig für Verwirrung. Die aktuelle Militärregierung hat 1989 den Namen Union Myanmar eingeführt und ihn im Oktober 2010 nochmals verändert in Republik der Union Myanmar. Während das deutsche Auswärtige Amt Myanmar verwendet, halten viele Medien aus Protest an der alten Bezeichnung Birma fest. Auch Burma kann in manchen Zeitungen gelesen werden, ist aber eigentlich der englische Name.

Anfang November letzten Jahres haben in Birma die ersten Wahlen nach 20 Jahren stattgefunden. Wie allgemein erwartet, hat die Partei der Militärjunta durch massive Einflussnahme die Mehrheit der Stimmen für sich gewonnen.

Wegen der politischen Lage gibt es häufig die Diskussion, ob man dem Land als Tourist nicht besser fern bleiben sollte, um das Regime nicht zu fördern. Wir haben uns für die Reise entschieden, weil wir glauben, dass es möglich ist, weitgehend auf staatliche Dienste zu verzichten und stattdessen die Bevölkerung direkt durch unseren Konsum zu unterstützen. Auch in Birma bietet zum Beispiel Couchsurfing die Möglichkeit mit Burmesen, die gut englisch sprechen, in engeren Kontakt zu gelangen. Der kulturelle Austausch, der so möglich wird, ist hoffentlich für beide Seiten bereichernd.

Die Beantragung des Touristenvisums in Kuala Lumpur stellt sich weniger kompliziert heraus als zunächst gedacht. Zwei Passfotos vor weißem Hintergrund, der Reisepass und der ausgefüllte Antrag genügen. Nicht einmal die Flugtickets, die wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gehabt hätten, werden verlangt, obwohl dies vorher überall zu lesen war. Nach fünf Arbeitstagen können wir unsere Pässe inklusive Visum wieder abholen. Für Eilige gibt es sogar eine teurere Expressvariante innerhalb von nur zwei Tagen.

Als kompliziertester Teil der Vorbereitung erweist sich der Bargeldtausch. Die lokale Währung Kyat gibt es nur im Land und das ausschließlich im Tausch gegen US Dollar. Aber nicht irgendwelche. Bessere Wechselkurse erhält man für Banknoten mit größerem Wert, also möglichst 100-Dollar-Scheine mitnehmen. Diese dürfen jedoch nicht älter als aus dem Jahr 2004 sein und keine Knicke oder Kennzeichnungen aufweisen. Außerdem werden keine Seriennummern akzeptiert, die mit B oder K beginnen. Da es natürlich keine Geldautomaten im Birma gibt, muss die Summe für den ganzen Aufenthalt in US Dollar in bar mitgenommen werden. Um unseren Bedarf zu decken, rennen wir mindestens zehn verschiedene Wechselstuben ab und prüfen mit Argusaugen jeden Schein, der uns angeboten wird. Irgendwann haben wir in unseren Augen erfolgreich die benötigte Summe Dollar in der Tasche. Es bleibt abzuwarten, ob unsere Scheine den strengen Anforderungen der Burmesen gerecht werden.

Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, fliegen wir heute, am Sonntag, den 23. Januar, in die Hauptstadt Yangon, oder Rangun, wie wir vielleicht sagen sollten. Der Landweg scheidet aus, da die Grenzübergänge momentan für Touristen geschlossen sind. Wir dürfen maximal 28 Tage im Land bleiben, was wir voll ausnutzen werden. Der Rückflug nach Kuala Lumpur ist am 19. Februar und einen Tag später geht es dann endlich nach Borneo.

Womöglich wird dies der vorerst letzte Blogeintrag innerhalb der kommenden vier bis fünf Wochen. Der Internetzugang in Birma ist meist sehr langsam und viele Webseiten und Emaildienste sind gesperrt. Bereiten wir uns also auf eine Durststrecke vor! Bis bald!

Eingestellt von Daggi.Oli 09:26 Archiviert in Malaysia Tagged kuala_lumpur malaysia burma myanmar round_the_world birma

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